Komposition der Resonanzen

Wie entsteht ein Projekt von solcher Weite? Nicht auf einmal. Zuerst ist da ein leiser Klang, kaum mehr als eine Erinnerung. Dann treten Stimmen hinzu, Wege kreuzen sich, Orte öffnen ihre Türen. So wächst aus vielen kleinen Bewegungen ein großer Zusammenhang.

Verbündete findet man, indem man ihnen zutraut, Teil eines noch unfertigen Gedankens zu werden. Musiker, Partner, Werkstätten des Geistes – sie alle bilden jenes feine Geflecht, das ein Projekt trägt, lange bevor der erste Ton erklingt.

Und doch: Jede Vision braucht den Boden. Organisation, Planung, Recherche – die unscheinbaren, aber unerlässlichen Takte, die das Freie halten. So fügt sich alles zu einer Komposition, die weit über Musik hinausreicht: ein Werk aus Menschen, Ideen und der Geduld, sie miteinander klingen zu lassen.

Ouvertüre

Bevor eine Idee sichtbar wird, treibt sie lautlos durch den Raum – ein Flimmern aus Zeit, Erinnerung und etwas Unbenanntem. Jede Idee braucht eine Umgebung und Unterstützung, die sie ermutigt, Form anzunehmen.

So begann es: erst im Weiten des Universums, dann im Blick auf alte Lieder, die wie Vögel im Käfig warteten.

Aus diesem Schweben wuchs der erste Gedanke.

1st Movement – Die Suche

Die ersten Spuren fand ich im Internet – schemenhafte Umrisse möglicher Gefährten. Doch Musik verlangt Nähe. Also machte ich mich auf den Weg, reiste dorthin, wo aus Namen Menschen werden.

Jazzmusiker sind wie Tauben: überall zu Hause und doch nur im persönlichen Gegenüber wirklich zu erkennen.

So begann die Suche nach jenen, die diesen ersten Gedanken tragen könnten.

3rd Movement – Die beiden Ensembles

Aus den Begegnungen in ganz Europa wuchs eine Sammlung von Stimmen und Möglichkeiten. Erst im Rückblick zeigte sich, welche Konstellationen tragen könnten. Die einen wirkten wie Eier – behutsam zu prüfen, voller Versprechen. Die anderen erschienen bereits als Federn – Hinweise auf einen Klang, der sich zu entfalten begann.

So entstanden zwei Ensembles, verschieden in Farbe und Temperament, doch beide verwurzelt in derselben Erfahrung.

4th Movement – Die Lieder & Die Orte

Als die Ensembles Gestalt annahmen, begann die Suche nach den Liedern. Jeder erhielt einen kleinen „Käfig“ – ein Lied, das zu lange in alten Deutungen verharrt hatte. Die Aufgabe war einfach und zugleich heikel: es zu studieren, zu berühren, und schließlich zu befreien, ohne es zu überfordern.

Dafür brauchte es Orte, die diese Arbeit tragen konnten: Heek, mit seiner stillen Konzentration, und Schwalenberg, mit seiner Weite und seinem Licht. Hier sollten die Lieder atmen lernen – und ihre neue Freiheit finden.

Finale – Die Jumelages & Medien

In Heek und später in Schwalenberg wurden die Ensembles zu Einheiten, die ihren eigenen Ausdruck fanden. Muße und Freude trafen aufeinander, Inspiration auf Freundschaft, und aus all dem wuchs ein gemeinsamer Wille zur Gestaltung.

Die Aufnahmen, Videos und Konzertmomente halten fest, was dort entstanden ist: ein Klang, der aus Begegnung geboren wurde und weiterwirkt.

Fotos, Audios, Videos