Die Suche beginnt!

Die Suche nach der perfekten Combo: Vorbereitungen für Jazz-Jumelage auf Hochtouren. Europa ist groß!

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10/4/20242 min read

Die Suche nach der perfekten Melodie: Vorbereitungen für „Wald und Wiesen Konzerte“ auf Hochtouren

Es ist eine Reise, die sich manchmal wie eine Schnitzeljagd anfühlt. Während die meisten sich im Hochsommer dem Müßiggang hingeben, laufe ich auf Hochtouren. Die „Wald und Wiesen Konzerte“ stehen bevor, und die Vorbereitungen verlangen nicht nur Organisationstalent, sondern auch das, was man in der Kunstwelt als Intuition bezeichnet – oder, um es auf den Punkt zu bringen: Das Suchen nach der Nadel im Heuhaufen.

Der Jazz, in seiner Essenz improvisatorisch, kennt die Herausforderung der perfekten Zusammensetzung eines Ensembles. Und hier bin ich, zwischen Europa und Westfalen pendelnd, auf der Suche nach Musikern, die mehr als nur ihre Instrumente beherrschen. Es müssen Künstler sein, die mit den feinen Fäden der Volkslieder umgehen können, um sie dann in den bunten Klangteppich des Jazz zu verweben. Die Idealvorstellung: ein Quintett, das miteinander nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich harmoniert.

Die Anforderungen könnten kaum spezifischer sein: Sie müssen aus den Partnerstädten Westfalens kommen, hochprofessionell und gleichzeitig flexibel genug sein, um sich auf das Abenteuer einzulassen, Volkslieder in Jazz zu übersetzen. Hier genügt es nicht, einen Virtuosen zu finden, der die Noten liest und spielt. Ich suche die Künstler, die zwischen den Zeilen hören – die, die das Unsichtbare greifen und die Magie entstehen lassen, die zwischen den Tönen liegt.

Manchmal fühlt sich der Prozess an, als ginge man durch einen endlosen Wald, den man liebt, dessen Größe einem jedoch mitunter Respekt einflößt. Die Gespräche sind tief und intensiv, die Persönlichkeiten facettenreich. Jede Begegnung, ob via Zoom oder persönlich, gleicht einem Tasten nach der perfekten Harmonie. Es gibt diese Momente, in denen die Funken sprühen – wo man in den Augen des anderen dieses unausgesprochene Einverständnis spürt: „Ja, wir könnten zusammen Musik erschaffen, die mehr ist als nur Töne.“

Doch dann gibt es auch die Begegnungen, die zunächst vielversprechend klingen, nur um sich dann als schiefe Töne in einem wohlgeformten Akkord herauszustellen. Die chemische Harmonie, die nötig ist, damit ein Quintett wirklich zu einer Einheit wird, lässt sich nicht am Lebenslauf festmachen – sie ist das Mysterium dieser Suche.

Und so geht die Reise weiter: Von Stadt zu Stadt, von Musiker zu Musiker. Es ist wie ein Puzzle, bei dem die Teile nicht vorgefertigt sind. Jedes Teil muss erst erdacht, erschaffen und dann in das Gesamtbild eingefügt werden. Am Ende werden sie es sein, die diesen Abend im Freien, in der westfälischen Landschaft, mit Leben füllen – mit einer Musik, die Brücken baut zwischen den Jahrhunderten und den Ländern. Aber bis dahin – bin ich weiter unterwegs, weiter auf der Suche.

Manchmal ist es mühsam, manchmal frustrierend, doch dann, in den richtigen Momenten, wird klar: Es lohnt sich.

a long wooden table with plates of food on it
a long wooden table with plates of food on it